Die Bombardierung der Mailander Elektrizitätswerke durch österreichisch-ungarische Militärflieger war ein hochriskantes Kommandounternehmen auf ein völlig neuartiges strategisches Ziel. Dieser Plan wurde jedoch erst im Februar 1916 durchführbar, als Ferdinand Porsche den verbesserten Austro-Daimler-Motor und die Lohner-Werke das neue Flugzeugmodell B.VII liefern konnten. Jetzt endlich ergab sich die einmalige Gelegenheit zum Angriff auf die Energieversorgung der italienischen Kriegsindustrie. Aber für diesen beispiellosen Geschwaderflug mußten sämtliche Leistungsgrenzen zumindest erreicht werden, und der Plan wurde, trotz größter Geheimhaltung, auch noch im letzten Moment verraten.
Dem Autor ist es gelungen, die Geschichte dieses Husarenstücks erstmals lückenlos zu rekonstruieren. Die Dokumentation dieses besonders spannenden Kapitels der k.u.k. Militärluftfahrt wird durch viele, zuvor noch nie veröffentlichte, Pläne, Tagebücher und Originalfotos aus Archiven und Privatsammlungen ergänzt.
Der Luftangriff auf Mailand am 14. Februar 1916
Gerald Penz ist ein international renommierter Spezialist für die operative Geschichte der k.u.k. Luftfahrtruppe. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Militäraviatik an der Südwestfront. Dabei spielen die Fliegerkompanien innerhalb der komplexen Organisationsstruktur der 11. Armee (Tirol), 10. Armee (Kärnten) und besonders der 5. Armee (Isonzo) eine zentrale Rolle. Eine umfangreiche Bibliographie und seine regelmäßige Tätigkeit als Referent bei Symposien und Fachveranstaltungen im In- und Ausland weisen ihn als einen der profundesten Kenner der österreichisch-ungarischen Militärluftfahrt aus. Gerald Penz lebt und arbeitet in Wien.
Hier finden Sie eine Leseprobe.
21,4 x 30,3 x 1,8 cm
146 Seiten, Hardcover
941 g Gewicht
126 Fotos und Abbildungen
in Deutsch und Englisch
ISBN 978-3-9505136-0-8
Als erste Publikation des Stanger Verlages erschien jüngst dieses Buch über die Geschichte des Bombenangriffs durch die k.u.k Luftfahrtruppen auf Mailand im Februar 1916.
Es ist nicht nur ein Buch zu einem militärischen Einsatz, sondern auch eine auf das Beste recherchierte Geschichte zu den beteiligten Personen, den dafür nötigen technischen Voraussetzungen, den verwendeten Kampfmitteln und den eingesetzten Flugzeugen.
Hervorragend vom Autor Gerald Penz in jahrelanger Forschungsarbeit recherchiert und vom Verlag in höchstwertiger Form umgesetzt, ist dieses Buch nicht nur für den militärgeschichtlich, sondern vor allem auch für den an historischer Technik Interessierten ein Leckerbissen.
Austro Daimler ist ein wesentlicher Akteur in diesem Geschehen, waren doch die 160 PS Flugmotoren eine essenzielle Voraussetzung zur Realisierung dieses Angriffs.
Aufgrund der Detailfülle und der vielen bearbeiteten Aspekte wird anhand eines einzelnen Ereignisses die komplexe Verzahnung der Nutzung modernster Technik in Verbindung mit militärischen Erfordernissen sichtbar gemacht.
Absolut empfehlenswert.
Gerald Penz ist ein anerkannter Luftfahrthistoriker auf dem Gebiet der k.u.k. Luftfahrttruppen, den Lesern der ÖFH-Nachrichten ist er durch mehrere Artikel über den Luftkrieg dieser Zeit bestens bekannt. Mit diesem Buch legt er ein umfassendes Werk über den Luftangriff auf die Mailander Elektrizitätswerke im Jahr 1916 vor. Dieser gilt als erster strategischer Luftangriff mit dem Ziel die Energieversorgung einer Großstadt zu unterbrechen. Ausführlich werden die Vorbereitungen bis hin zu den Flügen beschrieben. Viele Details ergänzen die sehr gut geschriebene Abhandlung. So gibt es eine Übersicht über die durchgeführten Flüge, welche Besatzung, welches Flugzeug, welche Bewaffnung, die Flugdauer, … werden aufgelistet. Da sind Flugzeiten von über 4 Stunden dabei! Beeindruckend das qualitativ hochwertige Bildmaterial, das auch sehr gut wiedergegeben wird. Neu ist der Verlag von Dr. Olaf Stanger, der dieses Buch verlegt. Der Text ist zweisprachig in Deutsch und Englisch um auch den großen Kreis an Interessenten zu diesem Thema im angloamerikanischen Raum zu erreichen. Am Buchrücken steht eine „Eins“, das lässt auf weitere Bücher zum Thema Luftfahrt hoffen. Ein Buch, das jeder Interessent an der Österreichischen Luftfahrt haben sollte!
Das erste Buch in der Aviatik-Edition des neuen österreichischen Stanger-Verlages (Salzburg) beschäftigt sich auf 143 Seiten im A4-Format mit einem einzigen Kampfeinsatz der österreichisch-ungarischen Luftwaffe, einem Angriff auf die Kraftwerke in Mailand im Februar 1916. Der Autor der Publikation, Gerald Penz, ist den an der Geschichte der k.u.k.-Luftwaffe Interessierten sicherlich kein Unbekannter, insbesondere als Autor oder Mitautor einer Reihe von Fachartikeln, vor allem in der Zeitschrift ÖFH Nachrichten, oder monothematischen Sonderheften desselben Verlages (z.B. Sonderheft Nr. 25, Feldpilot Stfw. Rudolf Palm), oder Vorträgen, die in Tagungsbänden historischer Konferenzen gemeinsam mit italienischen Historikern veröffentlicht wurden. Bereits sein vorheriges Buch "Die k.u.k. Flieger an der Tiroler Front im Jahre 1915" beschäftigt sich mit dem Luftkrieg an der Südtiroler Front.
Das neue Hardcover-Buch mit Blättern aus sehr festem, aber nicht glänzendem Papier ist zweisprachig gestaltet. Der Text ist immer in der linken Spalte deutsch und in der rechten englisch, beide Sprachen werden dann systematisch in den Bildunterschriften zu Fotos und anderen grafischen Beigaben verwendet. Die Publikation enthält nicht nur rund hundert authentische Abbildungen, sondern auch Karten, Zeichnungen, Postkarten, Zitate aus Zeitschriften, Reproduktionen von Archiven, Fotos von Gedenkmützen und zwei Plastikkarten, um besser zu veranschaulichen, welche Hindernisse die Piloten zu überwinden hatten. Das gesamte Anschauungsmaterial und die Bildunterschriften wurden von einem weiteren renommierten österreichischen Historiker, Dr. Marcus Zelezny, erstellt.
Dass sich das Buch nicht nur an die Rockfans der k.u.k. Luftfahrtgruppe (LFT) richtet, zeigt sich nicht nur an der Sprache, sondern auch am Inhalt des Textes selbst. Nach einer einleitenden Rede des Herausgebers Dr. Olaf Stanger folgt ein Vorwort des Autors und eine treffende Einführung in die Situation der österreichisch-ungarischen Luftwaffe vom Kriegsbeginn bis zum Kriegszustand mit dem ehemaligen Bundesgenossen Italien. Der Text gliedert sich weiter in die Kapitel "Vorbereitung und Planung", "Durchführung", "Reaktionen und Wirkungen" und "Der zweite Angriff", der eine Woche später, am 21. Februar 1916, stattfand, diesmal aber nicht direkt die lombardische Metropole zum Ziel hatte, sondern Porto d'Adda und Trezzo sull'Adda.
Der Leser kann sich so sehr gründlich mit diesem Ereignis vertraut machen, das zwar allgemein bekannt ist, über das aber noch nicht viel geschrieben wurde oder dessen Bedeutung nicht ausreichend hervorgehoben wurde. Der Autor stellt klar, dass es sich um einen im Voraus geplanten Angriff auf das strategische Ziel des Feindes handelte, nämlich auf die Kraftwerke. Elektrizitätswerke, die Rüstungsbetriebe, Textilbetriebe und andere Unternehmen mit Aufträgen für die italienische Armee mit Energie versorgten. Sehr interessant sind auch die Informationen über die Rolle der Fachpresse, die bei den strategischen Überlegungen eine entscheidende Rolle spielte. Unter anderem wird in dem Buch auch ein Originalartikel aus der ungarischen Wochenzeitung "Molnárok Lapja" (Miller's Journal) vom 5. Juni 1915 veröffentlicht, der das Oberkommando der österreichisch-ungarischen Armee direkt zur Planung des Überfalls inspirierte. In dem Artikel wurde klargestellt, dass Italien nicht über Kohlevorkommen verfügt, sondern die Energie durch ein Netz von Wasserkraftwerken erzeugt wird. Man kann zum Beispiel auch lesen, dass der weitaus bekanntere österreichisch-ungarische Marineangriff auf Venedig in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 1915 für die an der Luftfahrtgeschichte des Ersten Weltkriegs Interessierten im Wesentlichen ein Test und ein Vorspiel für den Luftangriff auf Mailand war. Ziel waren schon damals die venezianischen Kraftwerke. Es wird auch das Problem der fehlenden Bomber beschrieben, das die k.u.k. LFT erst ganz am Ende des Krieges teilweise löste. Wir erfahren auch, welche entscheidende Rolle in der ganzen Geschichte der von Ferdinand Porsche neu konstruierte Austro-Daimler-Motor mit 160 PS spielte (eine zeitgenössische Zeichnung finden Sie in der Publikation), dessen Einbau in einen Teil der Lohner B.VII-Baureihe (konkret 17.31 bis 17.46, während die bisherigen Maschinen 17.01 - 17.24 von einem schwächeren Daimler-Motor mit einer Leistung von 150 PS angetrieben wurden) endgültig über den Typ des eingesetzten Flugzeugs entschied. Es galt, eine Maschine einzusetzen, die mit Besatzung und Bomben zuverlässig die Grate der Tiroler Alpen überfliegen konnte, ohne unnötige Ängste vor einer fast sicheren Notlandung wegen zu geringer Motorleistung.
Der bahnbrechende Bombenangriff am 14. Februar 1916 wurde von Lohner B.VII-Flugzeugen der Flik 17 vom Flugplatz Gardolo und der Flik 7 und Flik 16 vom Flugplatz Pergine aus durchgeführt. Die Besatzungen von drei älteren Maschinen mit schwächeren Motoren starteten ebenfalls von Pergine aus, um ein näheres Ziel, die Textilfabrik in Schio, anzugreifen. Die Kommandeure aller drei Kompanien nahmen an dem Angriff auf Mailand teil. FP Hptm. Nikolaus Wagner von Florheim (Lohner 17.40), FP Hptm. Raoul Stoisavljevic (17.32) und FP Hptm. Eugen Steinner-Göltl von Auring (mit seiner persönlichen Maschine 17.35 "Gral II"). Die Beschreibung des Überfalls selbst basiert auf authentischen Aufzeichnungen, die hauptsächlich von BO Leutnant Josef Friedrich von Flik 16 und dem bereits erwähnten Kommandanten Flik 17 FP Hptm. Eugen Steinner-Göltl von Auring. Aus dem Tagebuch von Leutnant Friedrich, einem späteren Ass mit 9 bestätigten Siegen, findet sich z.B. eine humorvolle Erwähnung einer vorangegangenen Präzisionsbombenübung in Pergine, bei der mehrere Tage lang nur Fische aus dem zerbombten Caldonazzosee auf dem Speiseplan standen... Immerhin wird in dem Buch auch der Bau der ersten Bombervisiere erwähnt. Was die Kompanie Nr. 16 betrifft, so wurde sie im Februar 1916 wegen eines geplanten Luftangriffs vorübergehend von der Kärntner Front (Villach) nach Südtirol nach Pergine und dann wieder zurück verlegt. Der Text widmet den Reaktionen auf den Angriff in der heimischen und italienischen Presse viel Raum und erwähnt auch kurz die italienische Revanche, die in dem Angriff auf Laibach (Ljubljana) am 18. Februar 1916 durch die Caproni-Bomberformation bestand.
Mit den Bildunterschriften "Vor dem Überfall auf Mailand" oder "Oben in Mailand" vom 14. Februar 1916 sind eine Reihe von Fotos von Lohner B.VII und ihren Besatzungen bekannt. Der Autor belegt die gängige Vermutung der Forscher, dass diese Bilder wahrscheinlich später nach der Rückkehr vom Ereignis aufgenommen wurden - man darf auf eine Erklärung gespannt sein. Bei den meisten dieser Bilder sind die einzelnen Piloten mit zusätzlichen Nummern in Kreisen direkt auf den Fotos gekennzeichnet, was ungewöhnlich ist und meiner Meinung nach etwas störend wirkt, aber andererseits sind fast alle Protagonisten der Geschichte in den Bildunterschriften identifiziert. Ich muss nicht einmal betonen, dass wir eine Reihe von tschechischen Fliegern oder im ehemaligen tschechischen Königreich Geborenen finden können (neben dem bereits erwähnten Josef Friedrich auch Josef Ehret, Erwin Funk, Franz Goder, Josef Holub, der später in den tschechoslowakischen Legionen in Italien diente, Josef Houba, Gottlob Karasek, Gottfried Russ, Peter Schönhöfer, August Slavik, Heinrich Szeliga oder Karl Wanke).
Abschließend enthält das Buch mehrere Ergänzungen - zum einen einen Zeitplan der einzelnen Flüge am 14. und 21. Februar 1916 von Flugzeugen und Besatzungen, die vom fliegenden Personal Flik 7, Flik 16 und Flik 17 gebildet wurden, zum anderen Kurzbiographien aller beteiligten Piloten, fast alle Porträtaufnahmen - sehr wertvoll für alle, die sich für die Geschichte der k.u.k. LFT interessieren, sowie z.B. eine Übersicht über die verwendeten Bombentypen, einschließlich Zeichnungen und Fotos. Was die zivilen Opfer betrifft, so enthält das Buch auch eine Postkarte des Mailänder Denkmals für den Angriff am 14. Februar 1916 in der Via Tiraboschi aus dem Jahr 1923 und Bilder der Gedenkmedaille, die zu dessen Enthüllung ausgegeben wurde. Am Ende des Buches befinden sich ein Abkürzungsverzeichnis, ein Namensregister und ein reichhaltiges Notizbuch mit 190 Nummern, das auch als Verzeichnis der verwendeten Quellen dient.
Insgesamt handelt es sich um ein sehr gelungenes und grafisch modern konzipiertes Buch, das allen Interessierten unbedingt empfohlen werden kann. Das Thema eines wichtigen Meilensteins in der Geschichte der österreichisch-ungarischen Luftwaffe, nämlich der Überfall auf Mailand, wird umfassend und erschöpfend behandelt.
Wie es der Titel verspricht, enthält dieses Buch eine umfassende Darstellung des Angriffs der österreichisch-ungarischen Luftstreitkräfte auf die Kraftwerke von Mailand und erzählt ebenso ausführlich die "Geschichte hinter der Geschichte" mit Einzelheiten über die Gründe für den Angriff, die Entwicklung der beteiligten Einheiten und die Reaktionen beider Seiten nach dem Angriff. Außerdem werden die beteiligten Flugzeuge und das Personal mit kurzen Biografien der einzelnen Besatzungsmitglieder vorgestellt, und es gibt zahlreiche Fotos, Karten und Diagramme.
Der gesamte Text, d. h. der Bericht, die Bildunterschriften, das Inhaltsverzeichnis und die Danksagungen, ist sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgefasst, wobei für jede Sprache eine andere Schriftart verwendet wird. Der englische Text ist sehr gut zu lesen. Abgerundet wird das Buch durch ein Verzeichnis aller im Text verwendeten Abkürzungen und vollständige Angaben zu den verwendeten Quellen.
Der Autor ist ein international anerkannter Spezialist für die österreichisch-ungarische Militärluftfahrt und bietet in diesem Buch eine Fülle von Informationen, die bisher noch nie veröffentlicht wurden. Das Buch ist sehr schön produziert, mit scharfen, klaren Illustrationen auf hochwertigem Papier, und wird jedem empfohlen, der sich für den Krieg abseits der Westfront interessiert.
Hier finden Sie die Rezension von S. Bartmann.
Hier finden Sie die Rezension von B. de Broglio.